Donnerstag, 02.05.2019 – die Klasse 5b hat keinen regulären Unterricht und doch sitzen alle Schüler zur 1. Stunde gespannt auf ihren Stühlen. Die Fortsetzung des Projekts der Klasse, dass den Umgang miteinander und das Lernverhalten im Unterricht verbessern soll, steht an.
Maik, der Projektleiter vom Verein für Aktivität und Prävention aus Aue wird freudig begrüßt. Nach einer kurzen Wiederholung zum Inhalt der beiden ersten Projekttage vor 8 Wochen (Selbstbeherrschung / Motivation / Selbstverteidigung / Stärkung des Selbstbewusstseins) geht es auch schon los.
Maik stellt mehrere Eimer auf, welche für Schäden an Körper, Herz oder Geldbörse stehen. Die Schüler müssen Bilder zuordnen und begründen, welcher Schaden dargestellt ist. Das klappt richtig gut. Bei der nächsten Aufgabe heißt es Verantwortung für einen Mitschüler zu übernehmen. Dieser muss als „Blinder“ durch einen Raum, über Hindernisse geführt werden. Weitere Spiele wie Flaschendrehen oder Redewendungen finden machen gutes und schlechtes Verhalten deutlich.
Alle stellen erstaunt fest, dass man viel zu wenig etwas Gutes über andere und natürlich auch sich selbst sagt. Man betont immer nur die Fehler und Probleme. Dabei ist doch jeder ein wertvoller Mensch. Im Anschluss zieht Maik einen Brustpanzer an und alle Schüler üben „Stopp“ zu sagen, wenn einem jemand zu nahe kommt.
Danach kommt die gefürchtet schwarze Jacke. Wenn Maik diese anzieht, wird er zum Täter, der aggressiv und laut rumschreit. Für die Schüler heißt es jetzt, das Gelernte anzuwenden, den Täter zu stoppen. Eingebunden in diese Übung ist das Thema: Was stört mich in der Klasse? Warum sage ich nichts?
Am Ende bleibt die Erkenntnis, dass nur wenn alle den Mund aufmachen, ein Täter zu stoppen ist und sich in der Klasse etwas ändern kann.
Das will die Klasse 5b im Schulalltag umsetzen. Leicht wird es sicher nicht, aber wir werden es versuchen und hoffentlich gemeinsam klasse werden.