Exkursion Buchenwald

der Klasse 9a und 9b am 30.4.2024

„ Die Bäume auf dem Gipfel des Ettersberges troffen vor Nässe und ragten reglos in das Schweigen hinein, das den Berg umhüllte und ihn absonderte von der Landschaft ringsum. …hier kam der Frühling nur zögernd hinauf.“


So beginnt Bruno Apitz seinen Roman „Nackt unter Wölfen“, der im KZ Buchenwald spielt
Uns empfing der Ettersberg mit strahlendem Sonnenschein und einem eigentlich fantastischen Weitblick über das Thüringer Land, der in Anbetracht der Ereignisse, die hier stattfanden, um so perfider erscheint. Allein die Vorstellung, dass die Häftlinge diesen Anblick bei Hitze und Kälte, Regen und Schnee stundenlang aushalten mussten, wirkte bedrückend.

Die Klassen 9a und b wurden von ihrem Geschichtslehrer Herrn Nagler gut auf diese Exkursion vorbereitet. Er führte uns auch durch das ehemalige KZ, mit fundierten Fakten und bildhaften Schilderungen über die Ereignisse, die hier stattfanden. So konnten wir uns eine Vorstellung von dem machen, was hier vom Juli 1937 bis zum 8. April 1945 verbrochen wurde. Die Uhr am Lagereingang zeigt heute noch die Zeit, als dieses Lager befreit wurde, 15. 15 Uhr.


Von der Bahnstation, wo seinerzeit die Häftlinge aus Viehwaggons ausgeladen wurden, liefen wir den gleichen Weg wie sie entlang bis zum Eingangstor. Dort besichtigten wir den Bunker, der sich gleich neben dem Tor befindet. Ein Blick in die Zellen mit dem Hintergrundwissen der dort verübten Taten ließ einen die Schauer über den Rücken laufen. Von dort aus war auch der Stacheldrahtzaun deutlich sichtbar, der unüberwindlich schien.
Zwar stehen auf dem Gelände keine Baracken mehr, aber die Umrisse sind noch gekennzeichnet und auf einem Platz sieht man Steinsäulen für Ermordete in allen KZs, die es gab. Auf dem Appellplatz lagen noch die Kränze, die alle Nationen, die sich hier befanden, am 8. April niedergelegt hatten.
Bevor wir das Krematorium mit seinen Öfen, der Genickschussanlage, speziell für russische Kriegsgefangene, und dem Keller mit den berüchtigten Fleischerhaken betraten, bat Herr Nagler um Schweigen, um die Würde für die dort ermordeten Menschen zu wahren, woran sich auch alle Schüler hielten. Die Berichte über die Gräueltaten an dieser Stelle beeindruckten wiederum sehr.
Am Ende des Besuches sahen wir noch einen Film, in dem mehrere Überlebende des Lagers von ihrem täglichen Überlebenskampf berichteten.


Es dauerte eine Weile, bis die übliche Fröhlichkeit im Bus wieder Einzug hielt.