Eine Gemeinschaft ist laut Definition eine Gruppe, deren Mitglieder eng miteinander verbunden sind und ein ausgeprägtes „Wir-Gefühl“ besitzen.
Gerade in unserer turbulenten Zeit, in denen Kinder und Jugendliche gegen die Folgen von Homeschooling ankämpfen,
ist eine Stärkung eines solchen gemeinschaftlichen Miteinanders im Klassenzimmer besonders wichtig.
Die Förderung von Selbst- und Sozialkompetenzen für den täglichen wertschätzenden Umgang mit Klassenkameraden
und das Finden friedlicher Konfliktlösungsstrategien waren daher Ziele des Projekts „Nur gemeinsam sind wir KLASSE“ der Klasse 5a am 23. März 2022.
Etwas skeptisch schauten die Schülerinnen und Schüler schon, als plötzlich Frau Rasl und Frau Schneidenbach, die Praxisberaterin und die Schulsozialarbeiterin,
gemeinsam vor der Klasse standen. Doch es dauerte keine fünf Minuten und schon war Neugier, Ehrgeiz und Motivation geweckt – was vermutlich an der Stoppuhr und der ersten Challenge lag.
Im Stuhlkreis sitzend wurden anschließend alle Bedingungen miteinander ausgehandelt, unter denen die nächsten drei Stunden stattfinden sollten:
sich zuhören, einander ausreden lassen und freundlicher Umgang waren die Wünsche; ein „Süßigkeiten-Kredit“ und Gelbe Karten die Mittel zur Sanktion.
Und das funktionierte durchgehend großartig!
Eine zauberhaft wertschätzende und herzliche Stimmung erfüllte das Klassenzimmer, als bei der „Komplimenten-Ballrunde“ nur positive Dinge übereinander gesagt werden durften,
die man am anderen schätzt. So etwas tut der Seele und dem Herzen gut, gibt Mut und macht stark, waren die Erkenntnisse der Mädchen und Jungen der Klasse 5a.
Das es leider auch anders geht, ist ihnen jedoch nicht fremd. Streitigkeiten und Beschimpfungen sorgen nicht nur für einen hohen Stresspegel beim Lernen,
sondern fügen untereinander auch ernst-zunehmenden Schaden zu. Daher wurden als letzte Aufgabe fünf „Schadenseimer“ aufgestellt,
welche für Schäden am Körper, im Herzen, im Miteinander, in der Geldbörse und am eigenen Ziel standen.
Die Schülerinnen und Schüler sortierten die Beispielbilder den jeweiligen Eimern zu und unterhielten sich über die gezeigten Situationen.
Die Stimmung wurde nun ernster. Keiner der Mädchen und Jungen möchte, dass sich noch einmal jemand von ihnen so unwohl fühlt.
Sie wollen eine Klasse, die füreinander da ist. Sie wollen eine Klassengemeinschaft und sind auch bereit mit weiterer Unterstützung daran zu arbeiten.
In der Feedbackrunde zeigte sich abschließend deutlich, dass so ein zugehöriges Wir-Gefühl den Lernalltag wesentlich „sonniger“ macht.
Ein Zusammengehörigkeitsgefühl wird nicht in ein paar Stunden oder an einem Tag erschaffen.
Es benötigt Zeit zu wachsen.
Genau aus diesem Grund ist es wichtig, direkt in Klasse 5 mit solchen Projekten immer wieder achtsames Miteinander anzustoßen.