Wenn sich die Lehrer der Oberschule Bergstadt Schneeberg das erste Mal mit dem Skilager für das aktuelle Schuljahr beschäftigen, sind die meisten Schülerinnen und Schüler nachmittags noch mit Bikini und Badehose am Filzteich. Erst wenn die Tage deutlich kürzer sind und die Nächte kälter werden, steigt auch bei ihnen die Vorfreude. Wenn dann die ersten Flocken fallen und das Erzgebirge in frischem Weiß erstrahlt, können sie es Ende Januar kaum noch abwarten. Doch in diesem Jahr wollte sich die Vorfreude einfach nicht einstellen. Zu oft fiel der Blick sorgenvoll auf das Thermometer, das ausschließlich Plusgrade anzeigte, war im Wetterbericht nur von Regen, aber nicht von Schneefall die Rede und die tägliche Kontrolle der Webcams ließen die Hoffnungen immer kleiner werden.
Immer häufiger stellte man sich im Lehrerzimmer, auf den Fluren und in den Klassenzimmern die gleiche Frage: „Werden wir dieses Jahr Schnee haben?“ Die letzte Januarwoche rückte immer näher und der ersehnte Schneefall ließ weiterhin auf sich warten. So wurden emsig Alternativpläne geschmiedet, Ausflugsziele herausgesucht und Nachmittage ohne Wintersport geplant. Doch dann folgten vier Tage und Nächte, in denen es kalt genug war, dass die Betreiber der Skiarena in Eibenstock Kunstschnee produzieren konnten. Das Skilager konnte tatsächlich doch noch stattfinden.
Also reisten am Mittwoch alle Schülerinnen und Schüler sowie die teilnehmenden Lehrerinnen und Lehrer frohen Mutes nach Eibenstock und konnten, nachdem die Zimmer bezogen und die Ski aus der Ausleihe abgeholt worden waren, bereits 13:30 Uhr das erste Mal auf der Piste stehen. Die Freifahrer nahmen sogleich den Sessellift und die große Piste in Beschlag, während die Fortgeschrittenen am Zauberteppich ihre Fähigkeiten aus dem letzten Jahr auffrischten. Die Anfänger auf Ski und Snowboard lernten hingegen ihre neuen Sportgeräte kennen, bevor auch sie an der flachen Piste erste Rutschversuche unternahmen. Im weiteren Verlauf der drei Tage zeigten alle Kursteilnehmer große Fortschritte und waren mit viel Freude und Übungseifer bei der Sache, auch wenn der eine oder die andere häufiger am Boden lag als ihm lieb war.
Die obligatorischen Ausflüge in die Badegärten nach Eibenstock und in die Minigolfhalle am Mittwoch- und Donnerstagabend forderten von den Schülerinnen und Schülern dann noch die letzten Kraftreserven, sodass auch die Nachtruhe ab 22:00 Uhr problemlos eingehalten wurde.
Der Blick aus dem Fenster am Freitagmorgen war dann aber ein herber Dämpfer für die Gemüter der Wintersportler. Unangenehmer Regen und Plusgrade im zweistelligen Bereich ließen den Schnee schmelzen und die Stimmung sinken.
Doch trotz der ungemütlichen Bedingungen gingen alle noch einmal für zwei Stunden auf den Hang und ließen es sich nicht nehmen, den Vormittag auf Ski und Snowboard zu verbringen. So waren sich am Ende alle Beteiligten einig, dass die Bedingungen in diesem Jahr zwar nicht die besten waren, aber das Skilager trotzdem als Erfolg gewertet werden kann.
Wir danken den Freunden der Oberschule Bergstadt Schneeberg für den Text und die Bilder